Meet our scientists: Katrina Bartek

Heute lernen wir Katrina Bartek (Teilprojekt 7) kennen. Sie ist PhD Studentin an der Universität Erlangen-Nürnberg und arbeitet am Institut für Geographie in Erlangen zusammen mit Prof. Dr. Matthias Braun. Sie startete dieses Jahr ein spannendes Projekt mit Deep-Learning-Techniken, um Grönlands supraglaziale Seen zu untersuchen. Lass uns mehr darüber hören! 

Wie bist du auf das GROCE-Projekt gekommen?

In meinem Masterstudium an der TU München habe ich angewandte Erdbeobachtung studiert, da ich schon immer die Welt durch Wissenschaft und Technik verbessern wollte. In meinen Kursen wurde nicht nur die Wichtigkeit der Beobachtung der Polarregionen hervorgehoben, sondern auch gerade die Anwendung der Fernerkundung als Methodik dafür deutlich gemacht. Nach Abschluss meines Masterstudiums war ich fest entschlossen, im Rahmen eines Promotionsprojektes das Verständnis von Veränderungerung in der Polarregion unter Anwendung der Fernerkungen weiter zu vertiefen und zu verbessern. So bin ich auf das GROCE-Projekt aufmerksam geworden in welchem ich meine persönlichen Interessen und meine wissenschaftlichen Fähigkeiten kombinieren kann.

Worin liegt konkret dein Beitrag zum GROCE-Projekt?

Mein Beitrag zum Projekt konzentriert sich auf die Entwicklung besserer Techniken zum Erkennen und Analysieren supraglazialer Seen. Dies wird durch eine Kombination von Satellitendaten sowie von in situ-Daten, die durch Feldarbeit gewonnen werden, erreicht. Zunächst werde ich einen Algorithmus zur Unterscheidung von Oberflächen innerhalb eines Satellitenbildes entwickeln, um die Ränder dieser Seen während der Schmelzsaison zu bestimmen. Dies ist zwar hilfreich, um die Gesamtfläche der Seen auf einem Gletscher abzuschätzen, aber eine Schätzung ihres Gesamtwasservolumens wäre noch besser, um die Schwankungen der Gletschermasse an der Oberfläche zu berechnen und damit die Vorhersagen der Klimamodelle zu verbessern. Daher werde ich in einem zweiten Schritt einen Algorithmus für die Bestimmung der Tiefe supraglazialer Seen entwickeln, der auf Satellitenbeobachtungen basiert und durch Feldarbeit validiert wird.

Derzeit ist für den nächsten Sommer (Juli-August 2022) eine Expedition geplant, deren Ziel es ist, die Tiefe einiger supraglazialer Seen direkt zu messen. Wir werden mit dem deutschen Forschungsschiff Polarstern reisen, das eine Woche lang an der Küste des 79N-Gletschers ankern wird. Während das Schiff dort wartet, werden wir jeden Tag mit einem Helikopter auf den Gletscher fliegen und neben einem See landen. Dort werden wir ein kleines ferngesteuertes Boot mit einem Echolot auf den See schicken, um die Tiefe zu messen.

Worauf liegst du bei deiner Arbeit besonderen Wert?

Gerade der multidisziplinäre Charakter der Arbeit gefällt mir sehr. Ich kann nicht nur meine Kenntnisse in den Bereichen Informatik und Fernerkundung einbringen, indem ich programmiere um Satellitendaten zu analysieren, sondern komme auch in engen Kontakt mit Naturwissenschaften wie Glaziologie, Hydrologie und Atmosphärenwissenschaften. Dazu kommt noch die Vorbereitung und Durchführung der Feldarbeit, hier muss man die benötigte Messausrüstung selbst entwickeln und muss sich körperlich und geistig auf eine so abgelegene Expedition vorbereiten.